Die kooperativen Kompetenzen sind für jeden Lehrling im zweiten Schuljahr insgeheim einige der wichtigsten Ereignisse im ganzen Lehrgang. Für uns ist es eine Chance, zu zeigen, was wir bisher gelernt haben und wo unsere Stärken liegen, auch um zu sehen, wo wir uns noch verbessern müssen. Dementsprechend groß war auch die Anspannung und die Nervosität. Man hat seinen Kochlehrer an der Seite, der einen die letzten Wochen trainiert hat. Der externe Juror, der einem über die Schulter schaut, die Gäste aus den Lehrbetrieben für die gekocht wird und die eigenen Erwartungen und Ansprüche die man zufrieden stellen will. Wenn es dann erstmal los geht ist diese Nervosität zwar längst noch nicht vergangen, doch endlich gibt es die Chance sich zu beweisen, man ist in Aktion und hat keine Zeit mehr sich zu viele Gedanken zu machen. Gemeinsam mit seinen Klassenkameraden gibt man sein Bestes. Unser Lehrer und der Juror haben uns auch nicht bloß beurteilt, sie haben uns gut vorbereitet, uns Mut gemacht und uns daran erinnert, dass wir das alles schaffen können.
Wenn dann der erste Gang auf dem Teller angerichtet ist, spürt man eine gewisse Zufriedenheit und bei jedem Gang, den man schickt wird sie größer. Wenn dann der letzte Gang geschickt ist, fühlt man sich einerseits erleichtert, andererseits ist man auch sehr stolz auf die eigene Leistung. Die Fehler, die jeder irgendwo machte, gehören einfach dazu. Das Feedback vom eigenen Chef und von den Juroren gibt einen nochmal mehr Mut. Es frustriert eigentlich kaum. Wir haben bewiesen, was wir können, dass wir was können und dass unser Weg als Lehrlinge schon gar nicht mehr so lange ist wie wir denken.
Luca Drexel
